Segeltörn Südfrankreich August 2016

Hier findest du das Bordtagebuch und Fotos von diesem Törn im Dunstkreis des mediterranen Luxus.


Bordtagebuch Bormes-les-Mimosas / St. Tropez

Am ersten Tag fegten so starke Windböhen über den Hafen, dass wir uns entschieden haben, im Hafen zu bleiben. Dafür haben wir einen wunderbaren Tag am Strand eingeplant und haben dabei die feinsten Glacé-Coups der franzöischen Südküste entdeckt.

Am Montag sind wir dann dafür um sechs Uhr aufgestanden und unter Motor nach Port Cros gefahren. Angekommen in einer wunderbaren Buch haben wir uns an einer Boje festgemacht. Nach einem französischen Croissant und Pain au chocolat ist ein Teil der Gruppe zu einer Wanderung im Nationalpark aufgebrochen, die anderen haben auf dem Schiff etwas Schlaf nachgeholt. Eine Freiheit, die man sich auf der Yacht immer nehmen kann. Am Mittag hat sich die Bucht mit Yachten gefüllt. Wir entschieden zu zweit auf dem Schiff, uns von der Boje zu lösen. Nach einem Spiessrutenlauf durch das Bojenfeld haben wir die restliche Crew an Land abgeholt und sind losgefahren. Auf dem Weg nach Porquerolles haben wir verschiedene Kurse mit den entsprechenden Segelstellungen geübt.

Die Nacht haben wir in Porquerolles verbracht. Ein grosser Hafen, dem ein wunderbar kleines Dörfchen mit Charme folgt. Unser Abendmahl haben wir in der Orangerie eingenommen, wo wir vorzüglich bedient wurden. Der Folgtag begann mit Hafenmanövern. Alle Crew-Mitglieder wollten mindestens einmal ein Hafenmanöver fahren, bevor wir weiter gen Westen aufbrachen.

Nach einer ruhigen Nacht in einer Bucht in der Nähe von Toulon nahmen wir Kurs auf Cavalaire-sur-Mer - nur eine Zwischenstation auf dem Weg nach dem lang ersehnten Saint-Tropez. Da die Strecke ca. 40 Seemeilen umfasst, entschieden wir uns, im Hafen von Hyères eine Pause einzulegen, bevor wir uns auf die Nachtfahrt wagten. Kurzerhand stellten wir noch unsere handskizzierte Navigationskarte mit Peilungen auf Leuchtfeuer her. Und es war fantastisch! Dem feurigen, warmen Sonnenuntergang folgte ein Wetteifern um die rätselhaften Kodierungen der Leuchtfeuer. Kurz nach Mitternacht erreichten wir den Hafen von Cavalaire. Als ob wir reserviert hätten, war ein Plätzchen übrig, wo unsere Yacht perfekt reinpasste.

Als wir am nächsten Tag in den Golf von Saint-Tropez einfuhren, setzten wir zuerst ein Crew-Mitglied in Saint-Tropez zur Shopping-Tour ab. Der Rest der Crew fuhr weiter zum naheliegenden Grimaud, einer künstlich erbauten Lagunenstadt. Am Funk hiess es, der Gästequai sei belegt. Deshalb ankerten wir kurzerhand vor dem Strand und eroberten die Lagunenstadt Grimaud mit unserem Dinghi (Beiboot). Wir fühlten uns wie in Venedig. Es war bezaubernd. Da uns das Benzin ausging, liessen wir uns noch von einem französischen Ehepäärchen von ihrer Segelyacht zur nächsten Tankstelle abschleppen. Was für ein Erlebnis!

Den Abend verbrachten wir in Saint-Tropez, assen nach 20-minütiger Wartezeit in einem Restaurant mit gemässigten Preisen. Mit einem Verdauungsspatziergang entlang der Superyachten im Hafen von Saint-Tropez schuffen wir uns die Grundlage für wunderbare nächtliche Träume. Und wer weiss... vielleicht hat jemand von der Crew eines Tages den Traum einer eigenen Yacht verwirklicht.


Fotos